Die Schematherapie ist eine integrative therapeutische Methode, die Elemente der kognitiven Verhaltenstherapie, der Bindungstheorie und der Gestalttherapie kombiniert, um tief verwurzelte, maladaptive Schemata zu identifizieren und zu verändern. Diese Schemata sind überdauernde, meist unbewusste Muster von Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen, die sich aus frühen Lebenserfahrungen entwickeln und sich im Laufe der Zeit verfestigen können. Oft sind sie das Ergebnis von verletzenden Erfahrungen in der Kindheit oder von dysfunktionalen Beziehungsmustern.
Die Therapie zielt darauf ab, den Patienten dabei zu helfen, diese Schemata zu erkennen, ihre Ursprünge zu verstehen und schädliche Verhaltensweisen zu verändern. Hier sind einige zentrale Aspekte der Schematherapie:
1. Identifikation von Schemata: Zu Beginn der Therapie wird untersucht, welche spezifischen Schemata bei der Person vorliegen. Dies erfolgt in der Regel durch Gespräche und gezielte Fragebögen.
2. Emotionale Erkundung: Neben kognitiven Prozessen wird auch das emotionale Erleben in den Fokus genommen. Patienten lernen, ihre Emotionen besser zu erkennen und zu verarbeiten.
3. Umgang mit Schema-Auslösern: Die Therapie hilft den Patienten, zu verstehen, in welchen Situationen ihre Schemata aktiviert werden und welche Verhaltensmuster daraus resultieren.
4. Veränderung von Annahmen und Überzeugungen: Ein wichtiger Teil der Schematherapie besteht darin, die Fehler in den Annahmen oder Überzeugungen, die zu maladaptiven Schemata führen, zu ändern.
5. Bewältigungsstrategien: Patienten lernen alternative Bewältigungsstrategien, die gesünder und funktionaler sind, um mit schwierigen Situationen umzugehen.
6. Förderung von Selbstmitgefühl: Oft beinhaltet die Therapie auch die Arbeit an einem liebevollen, unterstützenden Selbstbild, um den inneren Kritiker abzubauen und Selbstmitgefühl zu fördern.
Die Schematherapie zeigt sich als besonders effektiv bei chronischen psychischen Problemen und Störungen, die in anderen Therapieformen nicht vollständig behandelt werden konnten, wie z.B. bei Persönlichkeitsstörungen, langanhaltenden Depressionen oder Angststörungen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Schematherapie darauf abzielt, ein tieferes Verständnis für die eigenen Verhaltensmuster zu entwickeln und Wege zu finden, diese zu verändern, um ein erfüllteres und authentisches Leben zu führen.